AbrechnungZu jedem Kontrakt, der in der Reizung ermittelt wird, kann ein Punktwert ermittelt werden. Um die Reizung nicht unübersichtlich werden zu lassen, gibt es im Bridge sogenannte Teilspiele, Vollspiele
und Schlemms, mit stark ansteigenden Punktwerten. Teilspiele sind Spiele mit einem Punktwert unter 100. Vollspiele haben Punktwerte von 100 oder mehr und bekommen dafür eine Extra-Prämie. Ein Klein-Schlemm ist ein Spiel mit 12 der 13 möglichen Stiche, ein Groß-Schlemm benötigt alle 13 Stiche, beide geben richtig viel Punkte, wenn man den Kontrakt erfüllt. PluspunktePluspunkte bekommt man aber nur, wenn man die Spiele gewinnt, also mindestens so viel Stiche
erzielt wie angesagt. Und die Prämien für Vollspiele und Schlemms bekommt man auch nur dann, wenn man die Spiele in der Reizung so angesagt hat. Pro Spielstufe in der Oberfarbe erhält man 30 Punkte, man braucht also 4 oder 4 (10 Stiche) für ein Vollspiel. Pro Spielstufe in Unterfarbe gibt es 20 Punkte, also
ab 5 bzw. 5, 11 Stiche. SA wird etwas anders abgerechnet, hier gibt es 40 Punkte auf der ersten Spielstufe und danach je 30 Punkte pro weiterer Spielstufe, so daß 3SA (9 Stiche) bereits ein
Vollspiel sind. Also weniger Stiche als für ein Farbspiel, dafür ohne Trumpf. Stiche, die über das hinausgehen, was man angesagt hat, werden Überstiche genannt und mit 30 Punkten (SA und Oberfarbe) bzw. 20 Punkten (Unterfarbe) gewertet. Für ein Teilspiel bekommt man 50 Prämienpunkte, für ein angesagtes und erfülltes Vollspiel 300 Punkte. Ein Kleinschlemm bringt 500 Punkte und ein Großschlemm 700 Punkte auf die Waage.
Die Unterteilung zwischen Vollspielen und Teilspielen erleichtert die Reizung, denn ein angesagtes Teilspiel 2 mit einem Überstich wird nicht anders bewertet als angesagte 3, wobei bei 3 das Risiko größer ist. Man kann also im Prinzip in der Reizung auf 2 stehenbleiben. Allerdings sind das Teilspiel 3+1=170Punkte und das Vollspiel 4=420Punkte ein himmelweiter Unterschied. Insbesondere wenn alle anderen Paare an dem Abend die 4 ausgereizt haben. Kontra und Rekontra, wenn man sie “durchbringt”, verdoppeln bzw. vervierfachen den Punktwert eines Spieles, so daß man auch mit 2*= (bedeutet: “2Coeur” im Kontra “*” erfüllt “=”) ein Vollspiel ereicht (2*30=60, Kontra verdoppelt auf 120 Punkte). FallerWer mehr Stiche ansagt als er macht, “fällt” entsprechend oft. 3SA-1 bedeutet: 3SA angesagt, aber nur 8 Stiche gemacht, nicht deren neun, also einmal gefallen. Das gibt
dann 50 Minuspunkte für einen selber bzw. 50 Pluspunkte für den Gegner. Dabei ist es egal, ob ein SA-Kontrakt fällt oder ein Kontrakt in Oberfarbe oder Unterfarbe. Oder ob ein Teilspiel fällt oder ein Vollspiel. Es sind immer 50 Minuspunkte. Kontrierte Faller oder gar Faller im Rekontra zählen aber ganz besonders übel, und zwar um so mehr, je öfter man fällt. GefahrenlageDieser eingangs geschilderten Abrechnung fehlt noch das gewisse “Etwas”, also
wurde die Abrechnung im Bridge noch mit der sogenannten Gefahrenlage gewürzt. Wenn man privat Bridge spielt, befindet man sich in Gefahr, sobald man in der Abrechnung der aktuellen Spielrunde mehr als 100 Punkte summiert hat. Im Turnier wird durch die Boards festgelegt, welches der beiden Paare in Gefahr ist. Im ersten Board ist niemand in Gefahr, im zweiten Board ist N/S in Gefahr, im dritten Board ist O/W in Gefahr und im vierten Board sind beide Paare in Gefahr. Im fünften
Board beginnt wieder alles wie bei Board 1. In Gefahrenlage sind die Prämien höher als in “nicht-Gefahr”: 500 Punkte für ein Vollspiel (anstelle 300), aber auch 100 Punkte für jeden Faller. Kontrierte Faller “in Gefahr” sind etwas richtig Übles. OpferkontrakteMeist muß man es hinnehmen, wenn der Gegner sein 4 Vollspiel (420Punkte)
durchzieht. Wenn man sich aber selber zutraut, 4 anzusagen, wohl wissend, daß man ein paarmal fallen wird, dann wird das Ganze zu einem reinen Rechenspiel: 4-2 gibt dem Gegner gerade mal 100 Pluspunkte für die beiden Faller. Meist fängt
man sich aber ein Kontra ein, so daß 4*-2 mit 300 Minuspunkten zu Buche schlagen, was dem Gegner nur 300 Pluspunkte (anstelle 420) einbringt. Man kann sich also selber auf die Schulter klopfen. Allerdings macht ein einziger weiterer Faller mit 4*-3=-500 nur dem Gegner Freude.
Man muß also schon genau wissen, was man tut. Und Opferkontrakte, wenn man selber in Gefahr ist und damit Faller richtig teuer werden, kommen eher seltener vor. Weiter mit: FazitZurück zu: Was ist Bridge?Bridge im VereinSpielablaufReizungDer BridgeClub Hattingen ist für Inhalte externer Internetseiten (Links) nicht haftbar. |